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Landschaft

Stradener Zeder (cedrus atlantica)
 

Geologie und Landschaftsentwicklung

Einer der gängigsten Irrtümer im Zusammenhang mit Straden ist die Annahme, dass der Ort Straden auf einem erloschenen Vulkan gelegen ist. Vulkanischen Ursprungs sind der Stradnerkogel und die Gleichenberger Kogel. Den Untergrund der Marktgemeinde Straden bilden aber Ablagerungen aus dem Erdzeitalter des Sarmat, die vor ca. 11 Millionen Jahren von einem Fluss aus dem Bereich der Koralm abgelagert wurden. 

Dr. Manfred Messner in der neuen Ortschronik von Straden, erschienen 1999:

Die höheren Einheiten, welche auch den Untergrund des Ortes Straden selbst bilden, bestehen aus Sanden und Konglomeraten. Diese Gesteine sind Reste des Carinthischen Deltas, welches sich im späten Sarmat über weite Teile der Oststeiermark erstreckte. Der Untergrund spiegelt das Wechselspiel von Meeresüberflutungen und Trockenfallen der Landschaft wider. Flüsse transportierten Sand und Schotter ins Meer, welche sich zwischen den feinkörnigen Tonen und Silten ablagerten. Als das Meer zurückwich, wurde der Anteil an Ablagerungen der Flüsse immer größer, die Sedimente immer gröber. Die Sande und Schotter, die den Untergrund des Ortes Straden bilden, wurden von einem Fluß abgelagert. Fließrichtungsindikatoren und auch die Zusammensetzung der Konglomerate deuten auf die Koralm als Liefergebiet hin. Die gute Sortierung der Gesteine (die Kiese haben eine fast einheitliche Korngröße) und die hohe Reife (es sind nur sehr harte Komponenten vorhanden) belegen ebenfalls den weiten Transport der Ablagerungen. Auf den Höhenzügen sind teilweise Rest der spätpliozänen Einebnungsfläche vorhanden, die durch Lehme und Schotter aufgebaut werden. Durch Erosion entstand über Jahrmillionen die abwechslungsreiche hügelige Landschaft der Südoststeiermark.

Naturdenkmäler

Mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Radkersburg vom 22.08.1985 wurde die südlich des Stradener Pfarrhofes befindliche Zeder mit folgender Begründung zum Naturdenkmal erklärt:
"Mit Eingabe vom 08.03.1985 wurde vom Bezirksnaturschutzbeauftragten der Antrag gestellt, die Zeder auf Grundstück Nr. 51/1, KG Straden, zum Naturdenkmal zu erklären.
Gemäß § 10 Naturschutzgesetz 1976 ist eine hervorragende Einzelschöpfung der Natur, die wegen ihrer Eigenart, Schönheit oder Seltenheit oder ihres besonderen Gepräges für das Landschafts- oder Ortsbild erhaltungswürdig ist, mit Bescheid der Bezirksverwaltungsbehörde zum Naturdenkmal zu erklären.

Die Zeder ist ca. 28 Meter hoch, ihr Stammumfang in Brusthöhe beträgt 190 Zentimeter. Das Alter der Zeder beträgt ca. 220 Jahre. Der Bezirksnaturschutzbeauftragte hat in seinem Gutachten festgestellt, dass es sich um eine Atlaszeder handelt. Durch ihre charakteristische Wuchsform wird sie im Alter zu einem charakteristischen Element ganzer Landschaftsräume, sodass ihr Schutz unbedingt notwendig erscheint ..."

Gepflanzt wurde die Zeder aller Wahrscheinlichkeit nach vom Stradener Dechant Georg Cedermann (1759-1783). Untermauert wird dies durch die Tatsache, dass er eine Zeder in seinem Wappen führte. Er war ein bedeutender Bauherr und ließ den Pfarrhof in seiner heutigen Form errichten.

Die Zeder ist auch Ausgangs- und Endpunkt des Stradener Naturlehrpfades, der von der Ortsgruppe Straden der Steiermärkischen Berg- und Naturwacht 1988 westlich von Straden angelegt wurde.